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Schule

 

Ich habe gerade die dritte Schulwoche in Finnland gemeistert und beschlossen mal etwas darüber zu berichten.

 

Die Schule, die ich besuche, ist relativ klein, aber in dem Schulgebäude sind auch andere Schüler*innen und Lehrer*innen untergebracht, weil es in Finnland in Schulen oft Schimmel gibt und durch den Mangel an Gebäuden Schulen zusammengefügt werden. Die Ausstattung ist modern und es gibt zum Beispiel ein Kaffeezimmer mit Sofas für die Schüler*innen. Mein Lieblingsgerät in der Schule ist aber die „Food Duck“, dies ist ein Butterspender, wo die Butter herauskommt, wenn ein Brot darunter gehalten wird.

 

Ich fahre mit dem Bus zur Schule und brauche etwa 30-40 min, wenn man den Fußweg zur Haltestelle mitrechnet. Der Bus kommt unter der Woche dreimal am Tag, am Wochenende gar nicht, aber da ist ja auch keine Schule ;-). Viele, die näher an der Schule wohnen, nehmen das Fahrrad, was meistens ein „Jopo“ ist, ein finnisches Fahrrad. Was sehr beliebt ist, für Leute die weiter weg wohnen ist, weil die Entfernungen in Finnland schon sehr groß sind, ist das Mofa/Mofaauto.

 

Mein Schultag beginnt meistens um 8.25 Uhr und endet entweder um 13.05 Uhr, 14.30 Uhr oder 15.55 Uhr. Die Mittagspause, wie oben (unten) schon erwähnt, findet schon sehr früh statt, etwa um 11 Uhr. Der Stundenplan und die Fächer wechseln hier 5 Mal im Jahr, am Ende einer jeweiligen Unterrichtsperiode gibt es dann verschiedene Prüfungen.

 

Was mich als Person aus dem Land der Verbote überrascht hat war, dass es im Prinzip keine Regeln gibt, außer nicht Rauchen auf dem Schulgelände. In Deutschland hat meine Schule auch ein generelles Handy-Verbot, was es hier nicht gibt. „Neue Medien“ werden auch im Unterricht von den Lehrer*innen mehr eingebaut. In Finnland besteht der größte Teil des Unterrichts aus Frontalunterricht. Finnische Schüler*innen sind auch nicht sehr aktiv in Unterrichtsgesprächen. Das Verhältnis zu den Lehrer*innen ist informell, es wird sich durchgehend geduzt und mit Vornamen angesprochen, wenn nicht sogar mit Kosenamen. Die Lehrer*innen sind sehr nett und darauf bedacht, dass ich einigermaßen im Unterricht mitkomme. Sie geben mir zum Beispiel englische Texte zu dem Thema was gerade durchgenommen wird oder geben mir extra Aufgaben.

 

Sportunterricht findet nach Geschlecht getrennt statt, was für mich eine ganz neue Erfahrung war. Auch, dass der Sportunterricht sehr oft draußen stattfindet war für mich neu. Ein ganz neues Fach das ich nun habe ist Psychologie, was ich sehr spannend finde. Diese Unterrichtsperiode habe ich auch sehr viel Physik. Englisch als Unterrichtsfach hat in Finnland, soweit ich das nach drei Wochen beurteilen kann, einen größeren Fokus auf, das Übersetzten, als auf das Sprechen und das Schreiben von Texten.